FANPROJEKT SETZT ZEICHEN GEGEN ANTISEMITISMUS UND RASSISMUS- GEDEKSTÄTTENFAHRT FÜR JUNGE BAYER 04 FANS

Länderspielpause. Der Ball ruht rund um die Werkself. Aber die Arbeit bei uns im Fanprojekt steht dennoch nicht still. Wir haben die spielfreie Zeit genutzt, und haben uns mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen Bayer 04 Fans auf den Weg zur Wewelsburg in der Nähe von Paderborn gemacht.

Dort wurden gemeinsam drei Tage im Rahmen einer Bildungsfahrt verbraucht, und geschichtliche Hintergründe zum Nationalsozialismus vertieft und erarbeitet. Übernachtet wurde während der Fahrt in der Jugendherberge, welche in der Wewelsburg selber untergebracht ist.

„Klare Kante gegen Antisemitismus und Rassismus bleibt eine wichtige Aufgabe. Sowohl früher als auch besonders heute!“(Zitat von Michael, Teilnehmer der Fahrt)

Die Wewelsburg sollte ein bedeutender Ort der SS und ihrer menschenverachtenden Weltanschauung werden, und spielt somit eine besondere Rolle, wenn es um das Erinnern an die Schrecken des Nationalsozialismus geht. Uns als Fanproejkt ist es wichtig, dass die Jugendlichen erleben und erfahren, dass der Nationalsozialismus nicht nur an fernen Orten, sondern auch hier in NRW eine wichtige Rolle in der Geschichte des dritten Reiches gespielt hat.

Die Fahrt wurde abwechslungsreich gestaltet. So zählten zu Beginn der Fahrt theoretische Inhalte zum zweiten Weltkrieg ebenso dazu, wie die am zweiten Tag in Zusammenarbeit mit dem Kreismuseum Wewelsburg angebotene Führungen durch die Ausstellungen. Diese ist im ehemaligen SS-Wachhaus untergebracht, und kann kostenfrei besucht werden.

Ein besonderer Schwerpunkt war für unsere Gruppe junger Bayer 04 Fans die Ausstellung „Fußball im Nationalsozialismus“, welche viele interessante Inhalte und Biographien von ehemaligen (jüdischen) Spielern zeigte. Die Ausstellung verdeutlicht, wie wichtig der Fußball früher war, und was für eine besondere Bedeutung dieser damals spielte. Neben den geschichtlichen Inhalten der Fahrt blieb beim gemeinsamen Abendprogramm wie beim Bowling und rätseln beim Team Escape viel Zeit zum Austausch über die gemachten Eindrücke und das Erlebte.

Die Arbeit gegen Rassismus und Diskriminierung ist ein wichtiger Bestandteil in unserer sozialpädagogischen Fanarbeit. Uns ist es wichtig die Erinnerungskultur in einer Zeit, in der rechtes Gedankengut immer salonfähiger in der Gesellschaft wird und in der es immer wieder zu Holocaust-Verharmlosungen und Angriffen auf jüdische Menschen kommt, aufrechtzuhalten. Das Ziel ist es Vorurteile, Feindbilder und extremistischer Orientierungen bei jungen Fußballfans entgegenzusteuern, und diese für vergangene und aktuelle Entwicklungen zu sensibilisieren.